- Es muss so um das Jahr 1985 gewesen sein, da reifte in einem pubertierenden Schüler aus einer Kleinstadt zwischen Rhein und Westerwald der Entschluß, sich dem Hobby Gitarre zu widmen. Es mag eine Kombination aus meinen musikalischen Vorlieben -mein älterer Bruder brachte mich schon früh zur Rockmusik- und dem tiefen Wunsch, die gleichaltrigen Mädels zu beeindrucken, gewesen sein, auf alle Fälle entpuppte sich die Gitarre als gestrenge Geliebte in den letzten bald 40 Jahren.
In der Anfangszeit schickten meine Eltern mich zur Volkshochschule, wo ich Meilensteine wie "Es klappern die Mühlen am rauschenden Bach" erlernen sollte. Das war irgendwie nicht das, was meine damaligen Heroen so machten...da ergab es sich ganz gut, dass ein damaliger Freund auch Gitarre lernen wollte und sich vom "Gitarrenlehrer der Nation" Peter Bursch ein Lehrbuch zugelegt hatte. Das beeindruckte mich nachhaltig: Die Lernkurve ging steil nach oben, das war meine Musik. Das Buch hatte ich innerhalb eines Monats durch, weitere folgten. Und immer wenn es die Zeit erlaubt, greife ich auch heute noch zur Gitarre, wenn der Druck des Alltags zu groß zu werden droht.
Ein gutes Jahr später vermochte mich die akustische Gitarre allein nicht mehr zu faszinieren, eine E-Gitarre musste her! Ich wollte so spielen wie die Herren Blackmore, Page oder Van Halen, auch der Herr May hatte es mir ein wenig angetan. Auf dem schwarzen Brett meiner Schule bot jemand eine japanische Strat-Kopie an, 250 Deutsche Mark wollte er damals für das gute Stück haben - viel Geld für einen armen Schüler! Mein älterer Bruder (der schon den Führerschein und ein Auto hatte) fuhr mich zum Inspizieren in den Nachbarort, vor lauter Aufregung wusste ich nicht, wie ich die Gitarre halten sollte, obschon ich ja auch schon mal E-Gitarren in der Hand hatte ;)...ab diesem Moment war es um mich geschehen. Das Geld kratze ich irgendwie zusammen, die Gitarre wurde gekauft (von der meine Eltern nichts wissen durften!). Fortan übte ich heimlich (und ohne Verstärker, nur mit Kopfhörer über mein damaliges "Sharp"-Tapedeck) und fühlte mich wie Richie, Jimmy, Brian oder Eddie...
Die "Sanox Sound-Creator" habe ich bis heute, das ist eine recht wertige Strat-Kopie aus der Post-Lawsuite-Ära (mit etwas bizarr anmutender Veränderung der Strat-Grundform, aber wertigen Teilen: Einteiliger (!) Esche-Body, einteiliger Ahorn-Hals mit recht dickem Profil, vernünftigen Alnico-Pickups und guten Potis/Schalter. Ich habe an der Elektrik bis heute nichts reparieren müssen, was ja irgendwie auch ein Qualitätsmerkmal ist).
Bessere Bilder liefere ich irgendwann mal nach, wenn es die Zeit erlaubt. Zu den Bildern nur kurz: Irgendwann kam ein Bass aus gleicher Serie hinzu, günstig in der Bucht eines Online-Auktionshauses geschossen. Ich glaube, dieser wäre auch Batmans erste Wahl gewesen, wenn er denn Basser gewesen wäre ;)...